© Aschach an der Donau @ WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH / Weissenbrunner
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Donau Oberösterreich

Kabinenschifffahrt auf der Donau

08.03.2017: Pressekonferenz auf der ITB in Berlin. Hohe Wertschöpfung für den Donauraum durch die Kabinenschifffahrt.

Flusskreuzfahrten auf der Donau erfreuen sich zunehmender Popularität und sind auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Tourismuswirtschaft im Donauraum geworden. Flusskreuzfahrten im Donauraum zwischen Regensburg und Wien generierten in der Sommersaison 2016 laut Studie eine Gesamtwertschöpfung von 110,7 Mio €, dabei wurden 1.173 Arbeitsplätze gesichert. Der wichtigste Faktor dabei sind die von den Passagieren gebuchten Ausflugspakete mit 46% Anteil an der Gesamtwertschöpfung, gefolgt von den Ausgaben für Loading (19%) und den Zusatzausgaben der Passagiere an Land mit 17%.

 

In Oberösterreich sind die Donaukreuzfahrten in den letzten Jahren auf Erfolgskurs, betont Dr. Michael Strugl - Landesrat des Landes Oberösterreich für Wirtschaft, Tourismus und Sport: "Das Land Oberösterreich ist Eigentümer von 16 Anlegestellen, die von der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH verwaltet werden. Die Anlegungen an diesen, sowie an drei weiteren, von der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH verwalteten, Anlegestellen haben sich seit 2006 mehr als verdreifacht. Insbesondere freut es mich, dass immer mehr Reedereien die Anlegestellen in Oberösterreich als Abfahrts- und Ankunftshafen für ihre Kreuzfahrten nutzen, vor allem in Engelhartszell und Linz. Um dieser immer steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wird 2017 eine neue Anlegestelle in Engelhartszell in Betrieb genommen. Auch in Linz hat sich die Kreuzschifffahrt zu einem veritablen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Besonders wichtig ist uns in der Zusammenarbeit mit der Branche auch ein enger persönlicher Kontakt zu den Reedereien, um individuelle Chancen auszuloten und die Infrastruktur sowie die Angebote an der oberösterreichischen Donau laufend an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen."

 

Dr.in Petra Bohuslav - Landesrätin des Landes Niederösterreich für Wirtschaft, Tourismus und Sport ist auch mit der Entwicklung in Niederösterreich zufrieden: "Kabinenschifffahrtstourismus bringt Niederösterreich eine hohe Wertschöpfung und hat deswegen einen wichtigen Stellenwert im Tourismus. Rund 380.000 Kreuzfahrttouristen fuhren im vergangenen Jahr auf Kreuzfahrtschiffen durch die gesamte Donauregion und besichtigten bei Landausflügen Niederösterreichs Kulturgüter und Ausflugsziele wie das Stift Melk oder die Wachau. Langfristig haben wir uns vorgenommen, sowohl die Qualität und Wertschöpfung als auch die Wertschätzung der Flusskreuzfahrten in der Region zu steigern. Es wird noch wichtiger sein, Maßnahmen zur verträglichen Lenkung von Besucherströmen in der Region zu setzen. Damit sollen gezielt weitere Verbesserungen für jene, die im Kabinenschifffahrtssegment tätig sind und auch für die Bewohnerinnen und Bewohner in der Region bewirkt werden."

 

Die aktuell veröffentlichte Studie gewährt durch eine umfassende Marktanalyse Einblicke in den europäischen Kabinenschifffahrtsmarkt auf der Donau im Streckenabschnitt zwischen Regensburg und Wien. Im Rahmen der Studie wurde sowohl eine Expertenbefragung als auch eine Gästebefragung durchgeführt. Bei letzterer wurden 1.350 Gäste auf Kreuzfahrtschiffen im Donauraum befragt. Die Befragung wurde in der Sommersaison 2016 von Anfang Mai bis Ende Oktober durchgeführt, in dem Zeitraum, wo 90 Prozent aller Kreuzfahrten an der Donau stattfinden.

 

Hohe Wertschöpfung
Als Basis für die Berechnung der Wertschöpfung wurden bei der Studie die Zusatzausgaben der Passagiere, gebuchte Ausflugspakete, Gebühren, Übernachtungen, Transferkosten und der Zukauf von Produkten herangezogen. Insgesamt wurde so von Mai bis Oktober 2016 eine Gesamtwertschöpfung der Flusskreuzfahrten im Donauraum zwischen Regensburg und Wien von 110,7 Mio. Euro berechnet. Davon entfallen 21,7 Mio auf das österreichische Bundesland Niederösterreich, 11,9 Mio auf das österreichische Bundesland Oberösterreich und 49,2 Mio auf die Stadt Wien. Auf Bayern entfallen 27,9 Mio an Wertschöpfung.

Die von den Passagieren gebuchten Ausflugspakete tragen mit einem Anteil von 46% am stärksten zur Gesamtwertschöpfung bei, gefolgt von den Ausgaben für Loading (Lieferung von Waren und Lebensmittel an Bord) mit 19% und den Zusatzausgaben der Passagiere an Land mit 17%. Außerdem sorgen die Flusskreuzfahrten auf der Donau zwischen Regensburg und Wien in dem Zeitraum für ein Arbeitsplatzäquivalent von 1.173 Arbeitsplätzen.

Zahlungskräftige Zielgruppe & Wiederbesucher
Die Gästebefragung ergab, dass die befragten Passagiere im Schnitt 67 Jahre alt sind. Dementsprechend befinden sich unter ihnen - mit einem Anteil von 71% - auch vergleichsweise viele Rentner. Kabinenschifffahrtsgäste sind überdies sehr zahlungskräftige Urlauber: 57% der befragten Passagiere verfügen über ein durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.500,- Euro.

Ein Großteil der Gäste auf den Donau-Kreuzfahrtschiffen sind sehr reiseaffin: 91% der befragten Gäste gaben an, dass sie in der Vergangenheit bereits mindestens einmal eine Urlaubsreise nach Europa unternommen haben. Immerhin 37% haben in der Vergangenheit bereits mindestens einmal den Donauraum bereist, wobei 11% bereits eine Flusskreuzfahrt auf der Donau unternommen haben. Die Wiederbesuchsabsicht ist ein weiterer wichtiger und positiver Effekt der Kabinenschifffahrt im Donauraum. 75% der deutschsprachigen Gäste gaben an, Orte, Städte oder Regionen entlang des Streckenabschnittes zwischen Regensburg und Wien wieder besuchen zu wollen. Von den Gästen aus den USA bzw. Kanada gaben insgesamt 42% an, die Donauregion in Zukunft wieder besuchen zu wollen.

Schiffsanlegestellen - das Tor zu Region
Mehr als 80% der befragten Schifffahrtsgäste schätzen bei den Anlegestellen eine übersichtliche Beschilderung ins Zentrum, ausführliche Informationen über Sehenswürdigkeiten/Angebote in der näheren Umgebung sowie Stadt- und Ortspläne. Hilfreich werden von den Gästen auch sanitäre Einrichtungen, aber auch ein barrierefreier Zu- und Abgang zum bzw. vom Schiff gesehen. Weitere wichtige Faktoren für die Zufriedenheit der Gäste im Bereich der Anlegestellen sind direkte Zufahrtsmöglichkeiten für Busse, eine WLAN-Anbindung und Einkaufsmöglichkeiten von regionalen Produkten.

Expertenbefragung: aktuelle Trends
Bei der Expertenbefragung im Rahmen der Studie wurden überdies 15 Vertreter von Veranstaltern bzw. Reedereien befragt. Für die nächsten 5-10 Jahre wird von den befragten Experten ein mäßiger Anstieg der Passagierzahlen erwartet. Die derzeitige Infrastrukturentwicklung wie Liegeplätze oder Durchführung der Loadings lässt - so die Experten -in den nächsten Jahren eher eine gemächliche Entwicklung erwarten. Bei Verbesserungen dieser Situation und weiteren Investitionen ist ein erneuter Aufschwung wahrscheinlich. Ein progressiver Anstieg der Passagierzahlen in den nächsten Jahren ist aufgrund bestehender Kapazitäten in den Häfen und auf der Donau (Schleusen und Brücken) auszuschließen. Die Experten orten aber Wachstum durch eine bessere Nutzung vorhandener Optimierungspotenziale wie beispielsweise eine bessere Koordination der Fahrtzeiten. Für ein kontinuierliches Wachstum der Passagierzahlen in den nächsten Jahren wäre für die Experten die Entwicklung neuer Angebote abseits der "Standard-Flusskreuzfahrt" wünschenswert.

Studiendesign Kabinenschifffahrtstudie
Die "Studie zum Nachweis der Wertschöpfungseffekte der Kabinenschifffahrt im Donauraum" wurde von der ARGE Donau Österreich in Kooperation mit der ARGE Wirtschaftsregion Donaustädte (Regensburg, Straubing, Deggendorf, Passau und Linz), der ARGE Straße der Kaiser und Könige, der Wirtschaftskammer Österreich und der Donau Schiffstationen GmbH in Auftrag gegeben. Die Studie empfiehlt den deutschsprachigen Destinationen an der Donau künftig die Einsetzung einer Steuerungsgruppe "Donau Österreich - Bayern" zum intensiven Austausch zwischen den Ländern und Stakeholdern mit dem Ziel eine stärkere regionale Steigerung der Wertschätzung der Kabinenschifffahrt zu erreichen.

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